Die Energiewende stellt viele Übertragungsnetze vor neue Herausforderungen. Dies gilt auch für das deutsche Übertragungsnetz von TenneT. Große Mengen an Windenergie müssen vom Norden Deutschlands in die Verbraucherzentren im Süden und Westen des Landes transportiert werden. Neben der Schaffung von neuen Hochspannungs-Gleichstromverbindungen, sogenannten HGÜ-Trassen, soll auch der Leitungsausbau im Höchstspannungs-Wechselstromnetz vorangetrieben werden. Um diesen Prozess zu beschleunigen, werden abschnittsweise Erdkabel eingesetzt (siehe nachstehende Abbildung; Quelle: TenneT Publikation).

Es handelt sich dabei um Pilotprojekte, um praktische Erfahrungen mit Erdkabeln im Höchstspannungs Wechselstromnetz in Hinblick auf die Stabilität und die Versorgungssicherheit des elektrischen Übertragungssystems zu gewinnen. Sind diese positiv, werden weitere Übertragungsstrecken verkabelt.

Erdkabel stellen überwiegend Kapazitäten dar und benötigen Blindleistung. Ziel ist es aber, den Wirkleistungstransport zu maximieren und Blindleistungsflüsse zu minimieren. Daher muss, je nach Länge des Erdkabels, induktive Blindleistung zur Verfügung gestellt werden. Dies geschieht mittels Hochspannungs-Kompensationsdrosselspulen am Anfang oder/und am Ende des Erdkabelabschnitts, in sogenannten Kabelübergangsanlagen.

Von TenneT wurden daher trockenisolierte 420kV Luftdrosselspulen für erste Pilotanlagen ausgeschrieben. Als Technologieführer für trockenisolierte Luftdrosselspulen nahm Coil Innovation an dieser Ausschreibung teil und ging dabei als Gewinner hervor.

Pro Phase werden jeweils zwei Drosselspulen-Türme in Serie geschaltet. Nachstehende Abbildung zeigt die Coil Innovation Spulenanordnung einer Phase.

In einer Kabelübergangsanlage werden jeweils zwei dreiphasige Spulensysteme installiert (siehe Titelbild; Quelle: TenneT Publikation). Ein dreiphasiges Spulensystem liefert jeweils eine Kompensationsleistung von 120 MVAr.